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Die Familie hinter dem Unternehmen: eine doppelte Rolle

Die Familie hinter dem Unternehmen: eine doppelte Rolle

Chancen, Herausforderungen und Praxisbeispiele

Die Geschichte eines Familienunternehmens ist oft nicht nur die Geschichte eines erfolgreichen Betriebs, sondern auch die Geschichte der Familie, die dahintersteht. Von der Mutter, die im Büro die Fäden zieht, über den Vater, der als Geschäftsführer die strategischen Entscheidungen trifft, bis hin zu den Kindern, die gerade ins operative Geschäft einsteigen – jede Familie hat ihre eigenen Geschichten, Herausforderungen und Erfolge. Manchmal sind auch Oma und Opa noch mit an Bord, sei es als Anteilseigner oder als weise Ratgeber, die mit ihrer Erfahrung wertvolle Beiträge leisten.

"Das Wichtigste ist die Familie.“ – Walt Disney

Walt Disney hat absolut Recht mit seiner Aussage. Doch in Familienbetrieben birgt die Familie nicht nur einzigartige Chancen, sondern auch nicht zu unterschätzende Risiken mit sich. Dies und vieles Weiteres wird im nachfolgenden Artikel beleuchtet. 

Die einzigartigen Stärken der Familie

Eines der größten Potenziale von Familienunternehmen liegt in den starken Werten und Traditionen, die über Generationen hinweg gepflegt werden. Diese Werte bilden das Fundament des Unternehmens und schaffen ein gemeinsames Verständnis und eine klare Vision für die Zukunft. Wenn alle Familienmitglieder und Mitarbeitenden an einem Strang ziehen, kann dies die Nachfolge erheblich erleichtern und den langfristigen Erfolg sichern. Es ist diese enge Verbundenheit und das gemeinsame Ziel, das Familienunternehmen oft so besonders und widerstandsfähig macht.

 

Ein Beispiel aus der Praxis: In einem mittelständischen Unternehmen führt die Mutter die Buchhaltung mit akribischer Genauigkeit, während der Vater als Geschäftsführer die strategische Ausrichtung des Unternehmens bestimmt. Die Tochter, frisch von der Universität, bringt neue Ideen und moderne Technologien ins operative Geschäft ein. Durch ihre digitalen Kenntnisse modernisiert sie die Produktionsprozesse, während der Sohn im Vertrieb neue Märkte erschließt. Die Großeltern stehen beratend zur Seite und helfen mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung, schwierige Entscheidungen zu treffen.

 

Herausforderungen der Familiennähe

Doch die enge Verbindung zwischen Familie und Unternehmen birgt auch Risiken. Emotionale Bindungen und familiäre Konflikte können leicht in den Berufsalltag übergreifen. Unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen führen nicht selten zu Spannungen. Hier ist es wichtig, frühzeitig und offen über die Nachfolge zu sprechen und klare, transparente Prozesse zu etablieren. Ein strukturierter Plan hilft, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Beteiligten sich gehört und eingebunden fühlen.

 

 

Ein typisches Szenario: Der Vater, der das Unternehmen gegründet hat, hat eine klare Vorstellung davon, wie das Geschäft geführt werden soll. Die Tochter, die neue Impulse setzen möchte, stößt dabei auf Widerstände. Durch regelmäßige Familienmeetings und eine offene Kommunikation können diese Differenzen angesprochen und gelöst werden. Es wird ein gemeinsamer Plan entwickelt, der sowohl die Erfahrung des Vaters als auch die innovativen Ideen der Tochter berücksichtigt.

 

Kompetenz vor Familienzugehörigkeit

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die professionelle Vorbereitung der Nachfolger. Nur weil jemand Teil der Familie ist, bedeutet das nicht automatisch, dass er oder sie die fachlichen und persönlichen Voraussetzungen für eine Führungsposition mitbringt. Daher ist es wichtig, die zukünftige Führungsgeneration umfassend auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Dies kann durch externe Schulungen, Mentoring-Programme oder praktische Erfahrungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens geschehen.

 

Ein praktisches Beispiel: Die Tochter, die den Vertrieb übernehmen soll, absolviert ein Management-Programm und sammelt Erfahrungen in einem anderen Unternehmen, bevor sie die Verantwortung im Familienbetrieb übernimmt. Der Sohn, der in die Produktion einsteigen möchte, durchläuft verschiedene Stationen im Unternehmen, um ein umfassendes Verständnis für alle Abläufe zu entwickeln.

 

Fazit: Die doppelte Rolle der Familie

Die Familie spielt in der Nachfolgeplanung eine doppelte Rolle: Sie bietet ein starkes Fundament, das jedoch mit Bedacht und Weitsicht genutzt werden muss. Durch offene Kommunikation, klare Vorstellungen und gezielte Vorbereitung der Nachfolger kann die Nachfolge zu einem erfolgreichen Übergang führen, der das Unternehmen auch für kommende Generationen stärkt.

 

Familienunternehmen sind mehr als nur wirtschaftliche Einheiten – sie sind lebendige Gemeinschaften, in denen Werte und Traditionen weitergegeben werden. Mit der richtigen Herangehensweise und viel gegenseitigem Respekt kann die Familie hinter dem Unternehmen nicht nur den aktuellen Erfolg sichern, sondern auch eine stabile Grundlage für die Zukunft legen.

 

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