Integration von Familienmitgliedern ohne operative Verantwortung
Integration von Familienmitgliedern ohne operative Verantwortung
3 konkrete Impulse für Unternehmerfamilien
In vielen Betrieben arbeiten nicht alle Familienmitglieder oder Lebenspartner operativ mit. Somit kann es passieren, dass sich diese Personen bei gemeinsamen Gesprächen, Familienfeiern oder am Esstisch ausgeschlossen fühlen. Diese Gefühle können Spannungen und Missverständnisse hervorrufen, die sowohl die familiäre als auch die unternehmerische Harmonie beeinträchtigen.
"Können wir bitte wenigstens am Essenstisch mal über etwas anderes als immer nur über das Unternehmen reden?"
Das ist auch Ihnen bestimmt schon mal zu Ohren gekommen, so geht es zumindest vielen anderen Unternehmerfamilien. Was kann man also tun, um diese Personen erfolgreich zu integrieren, ohne den unternehmerischen Alltag zu erschweren? Wir haben Ihnen hier 3 praktische Impulse zusammengestellt.
1. Individuelle Stärken anerkennen und Verantwortlichkeiten definieren
Jedes Familienmitglied hat einzigartige Fähigkeiten und Talente, die einen wertvollen Beitrag zum Unternehmen leisten können. Finden Sie Wege, diese individuellen Stärken zu integrieren, indem Sie spezifische Aufgaben oder Projekte zuweisen, die diesen Talenten entsprechen. Definieren Sie beispielsweise, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten jedes Familienmitglied hat und wie sie zum Erfolg des Unternehmens beitragen können. Dies schafft nicht nur Klarheit, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Beitragens. Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie echtes Interesse an den Perspektiven aller Familienmitglieder. Dies fördert nicht nur das Verständnis, sondern gibt jedem das Gefühl, gehört und wertgeschätzt zu werden. Ein Familienmitglied, das beispielsweise kreative Fähigkeiten hat, könnte in Marketingkampagnen eingebunden werden, während jemand mit organisatorischen Talenten in Eventplanung unterstützen kann.
2. Grenzen setzen und gemeinsame Aktivitäten sowie Traditionen pflegen
Es ist essentiell, eine Balance zwischen beruflichen und privaten Themen zu finden. Sorgen Sie beispielsweise dafür, dass bei familiären Zusammenkünften Raum für persönliche Gespräche bleibt und das Geschäftliche nicht immer im Vordergrund steht. Pflegen Sie auch gemeinsame Aktivitäten und Traditionen, die nichts mit dem Geschäft zu tun haben. Ob es sich um jährliche Familientreffen, gemeinsame Urlaube oder regelmäßige Freizeitaktivitäten handelt – solche Traditionen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und bieten Gelegenheiten, außerhalb des beruflichen Kontextes miteinander zu interagieren.
Am Esstisch sollten persönliche Themen Vorrang haben, um die familiäre Bindung zu stärken und sicherzustellen, dass das familiäre Leben nicht von geschäftlichen Angelegenheiten dominiert wird.
3. Wertschätzung und Einbindung
Es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder das Gefühl haben, einen wertvollen Beitrag, direkt oder indirekt, zum Unternehmen zu leisten. Auch wenn sie keine direkte Verantwortung tragen, können sie durch ihre individuellen Fähigkeiten und Talente das Unternehmen und den Unternehmer bereichern. Aufgrund der Tatsache, dass diese Personen meistens ihren Kompetenzbereich nicht in den unternehmensspezifischen Themen haben, kann es schwer oder gar hinderlich sein, sie in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Um dennoch ein Gefühl von Teilhabe und Wertschätzung zu vermitteln, kann das Erfragen von persönlichem Feedback beispielsweise zu geplanten nächsten Schritten oder wichtigen Entscheidungen unterstützend sein. So fühlen sich alle als wichtiger Teil des Ganzen und ihre Meinungen und Ideen werden wertgeschätzt, ohne den operativen Prozess zu erschweren.
Fazit
Die Integration und Wertschätzung aller Familienmitglieder, unabhängig von ihrer Rolle innerhalb oder außerhalb vom Unternehmen, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg und die Harmonie sowohl innerhalb der Familie als auch im Geschäftsleben. Durch gezielte Maßnahmen und einen respektvollen Umgang können Sie ein Umfeld schaffen, in dem sich jeder geschätzt und gehört fühlt. Denn hinter jedem starken Familienunternehmer, steht eine Familie, welche ihm stets „den Rücken frei hält.“
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